Ein echter Esel, sonntags, direkt vor der Grundschule? Das zog die Menschen an. Wie schon vor fast 2000 Jahren.
Nur dass der Esel damals nicht in Friedrichssegen, sondern in Jerusalem unterwegs war und Jesus in die Stadt brachte. An dieses Geschehen erinnerte die Prozession zu Palmsonntag am 14. April 2019. Ähnlich wie damals begleiteten Groß und Klein den Esel und säumten den Weg mit frisch ergrünten Zweigen.
Jesus sei nicht wie ein König, sondern auf einem „Armen-Leute-Tier“ nach Jerusalem gekommen. Er habe keine Krone getragen und auch sonst keine Machtinsignien mit sich geführt. Er sei als einer aus dem Volk gekommen und für alle Menschen mitten unter den Menschen gewesen, so Pfarrerin Antje Müller. Das Grün der Zweige, in Jerusalem werden es echte Palmwedel gewesen sein, stehe für das Leben. Sein Leben, das Jesus für seine Mitmenschen eingesetzt hat. Gleichzeitig gehöre zum Leben auch der Tod, der mit Karfreitag und Karsamstag die Passionszeit beende. Jesus wird seinen Tod – den Tod am Kreuz, die Strafe für gemeine Verbrecher – geahnt haben. Dennoch ist er den Weg gegangen und hat damit für die Menschen, die an ihn glauben, ein neues Leben eröffnet. Aber das ist dann die Botschaft von Ostern…
Neben dem Esel trugen auch der Posaunenchor Braubach und Organistin Hannelore Syre zum gelungenen Gottesdienst bei. Ebenso die Kinder der Grundschule Friedrichssegen selbst. Sie übernahmen Lesung und Gebete und verdeutlichten mit Herz und Esel die Liebe Gottes zu den Menschen. Diese Botschaft war Jesus wichtiger als Krone, Schwert und ein edles Pferd. (MN)