Gemeinsam mit Wolfgang Elias Dorr, einem Vertreter jüdischen Glaubens, gestaltete Pfarrerin Antje Müller, die seit August Inhaberin der Profilstelle Ökumene im Dekanat Nassauer Land ist, den Vorstellungsgottesdienst der diesjährigen Früchter Konfirmandinnen und Konfirmanden als “open air” Gottesdienst auf dem Früchter Pfarrhof, der zuvor mit Hilfe von KV, Ehrenamtlichen und Küster in einen Gottesdienstort umgewandelt worden war.
W.E. Dorr stellte sich den Fragen der Konfirmanden/innen, erzählte von seinem Glauben, der ihm durch seine Großmutter vermittelt wurde und erklärte unter anderem kenntnisreich welche Bedeutung Kippa, Gebetsschal und 7-armiger Leuchter (Menorah) im Judentum haben. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden versuchten durch Lesungen und Erklärungen zu den 10 Geboten den Gottesdienstbesuchern deutlich zu machen, dass die 10 Gebote, die Jesus im Doppelgebot der Liebe zusammenfasst, eine gemeinsame Basis von Juden und Christen sind. “Mit keiner anderen Religion haben wir so viele Gemeinsamkeiten wie mit dem Judentum, wir teilen sogar die gleiche Heilige Schrift (Hebräische Bibel, Altes Testament). Jesus Christus selbst, der gebürtiger Jude war, kann eine Brücke zwischen Judentum und Christentum sein, auch, wenn die Vorstellungen darüber wer er für uns ist (Messias/Gottessohn oder nur ein “normaler” Mensch) die beiden Religionen trennt”, so Antje Müller
Hannelore Syre und Horst Gerdemann sorgten mit Keyboard und Gesang israelischer Lieder für die musikalische Begleitung. Nach den Fürbitten, die Thomas Gohmann (KV) vortrug, wurde das Vaterunser in der Muttersprache Jesu (aramäisch) gebetet und der Aaronitischer Segen zweisprachig (hebräisch und deutsch) erteilt. Es war ein gelungener Gottesdienst, der von den Anwesenden viel Lob erfuhr. “Eure Pfarrerin hat verstanden, um was es im jüdisch-christlichen Dialog geht”, sagte der jüdische Mitwirkende W. E. Dorr abschließend.